Interview mit dem Generalsuperior Tomaz Mavric

Guten Tag, Father Mavric. Wir freuen uns, Sie an unserer Schule begrüßen zu dürfen und hoffen, dass es Ihnen bisher hier gut gefällt. Wir würden Sie gerne ein wenig besser kennenlernen und würden uns freuen, wenn Sie dem klassen-klatsch einige Fragen beantworten könnten.

Vielen Dank für diese Einladung, auf manche eurer Fragen zu antworten. Ich ging auf eine Vinzentinische Schule, sowohl in der Grundschule als auch der weiterführenden Schule. Dort habe ich die Mitglieder der Kongregation der Mission, die Vinzentiner, kennengelernt. Ich wollte als Kind auch immer Abenteuer erleben, ein Erkunder sein. Ich wollte in exotische Länder reisen – ich meine damit Länder in Afrika oder Asien. Missionare aus Afrika, insbesondere aus Madagaskar, kamen an unsere Schule und erzählten uns von ihrem Leben. Dabei haben wir Bilder gesehen, die sie mitgebracht hatten, sie teilten mit uns ihre Nöte, wie viele Arme es gibt, wie die Armen allein gelassen werden und das war auch ein Anstoß für mich. Ich wurde immer neugieriger und habe schließlich darum gebeten, in die Kongregation aufgenommen zu werden.

Ich wurde 1976 Teil der Vinzentiner und trat dem Orden bei. Ich wurde 2016 zum Generalsuperior gewählt. Ob ich überrascht war? Ja, ich war überrascht.

Wir – die Kongregation, die Vinzentiner – sind gegenwärtig in 100 Ländern vertreten. Ich habe sie nicht gezählt, aber ich denke, seit 2016 bis heute, sind es ein wenig mehr als 50 Länder, die ich besucht habe. Ich bin noch für vier Jahre zum Generalsuperior berufen und ich möchte, wir möchten, wenn es möglich ist – sicher ist es nicht möglich – alle Länder sehen, in denen wir vertreten sind. Ich würde nicht sagen, dass ich ein Lieblingsland habe. Ich denke, dass wir alle Teil der selben Kongregation sind, Teil der Vinzentiner, wo auch immer wir uns befinden. Wenn wir uns besuchen, dann, weil wir uns treffen möchten und sehen möchten, wie andere dienen, wie sie leben. Wir möchten die Menschen um sie herum treffen und von ihren Sorgen und Nöten erfahren. Wenn es irgendwie geht, versuchen wir vor Ort immer alle zu helfen.

Nein, ich habe Israel und die Ukraine nicht besucht.

Wie Papst Franziskus oft sagt, wenn er über die Kriege spricht, den Krieg oder die Kriege in allen Teilen der Welt – in diesem Moment werden diese beiden Konflikte besonders erwähnt, weil sie sehr groß sind und so viele Personen getötet werden, so viele Menschenleben zerstört werden – : „Kein Krieg ist eine Lösung.” Kein Konflikt wird je durch Kriege gelöst, keine Meinungsverschiedenheit. Dasselbe gilt für die Kriege zwischen Russland und der Ukraine, zwischen Israel und Palästina, sie sind keine Lösung. Sie sind keine Lösung. Die einzige Lösung ist es, nach anderen Wegen zu suchen.

Eine Sprache zu sprechen ist das Eine. Kennen ist, im Bezug auf Sprachen, ein sehr starkes Wort. Sprechen, in der Lage sein, mit anderen zu kommunizieren, ja. Ich würde gerne anmerken, dass ich kein guter Schüler war. Ich bin es nicht. Ich bin kein Intellektueller. Für mich war das immer so, so schwer. Ich war überhaupt kein guter Schüler. Aber ich möchte nicht, dass ihr mich falsch versteht: dass es gut ist, kein guter Schüler zu sein. Nein, ich versuche nur zu sagen, dass ich gelernt habe, Sprachen zu lernen, indem ich sie nutze. Durch die Notwendigkeit zu sprechen, durch die verschiedenen Missionen, zu denen ich geschickt wurde, so habe ich gelernt – eher durch Übung als das Lernen von Schreibweisen. Gleichzeitig möchte ich dich ermutigen, allen Schülern mitzuteilen, dass es sehr wichtig ist, zu lernen und auch viele Sprachen zu lernen, insbesondere die Sprachen, die heute am meisten in der Welt gebraucht werden. Sobald ihr ein paar kennt, werden euch die anderen viel leichter fallen.

das Interview führte JD, 8a